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Autor: Robert Klosko

Modellquartier Ackermannbogen mit dem Gemeinschaftsgarten StadtAcker

Der Gemeinschaftsgarten:

Der 1000 qm große Gemeinschaftsgarten in Trägerschaft des Quartiersvereins Ackermannbogen e. V. liegt mitten im Wohngebiet Ackermannbogen, ganz in der Nähe des zentralen Stadtplatzes zwischen Edeka-Supermarkt und Mittelschule. Als Projekt mit Vorlaufprogramm gibt es den StadtAcker seit 2011, im Frühjahr 2017 konnten wir ihn auf der vorgesehenen Fläche in Betrieb nehmen.

Im Rahmen des Bundesprojekts „Kurze Wege für den Klimaschutz“ entwickelten wir im StadtAcker 2018/19 alltagsnahe und lebenswelt-orientierte Tipps und Praktiken für einen umwelt- und klimabewussten Lebensstil.

Inzwischen ist der StadtAcker als „Nachbarschaftstreff im Freien“ fest etablierter Lern- und Begegnungsort mit starker Beteiligung vieler engagierter Anwohner:innen.

Das Quartier

Das knapp 36 ha umfassende Quartier Ackermannbogen südlich des Münchner Olympiaparks entstand Anfang der 2000er-Jahre auf dem Gebiet der ehemaligen Waldmann-Stetten-Kaserne.

Knapp 7.000 Menschen aus verschiedenen Nationen leben am Ackermannbogen. Das Quartier ist nicht nur städtebaulich jung, sondern auch bezüglich seiner Bevölkerungsstruktur: Rund 22% aller Bewohner:innen sind jünger als 20 Jahre (Ø München ca. 17%). 

Überregionale Beachtung findet das Quartier nach wie vor aufgrund seiner städtebaulichen Qualitäten und der durch den Ackermannbogen e.V. von Anfang mit aufgebauten aktiven und engagierten Nachbarschaft.

Das passiert nun im Quartier

Seit Mitte 2023 ist das Quartier am Ackermannbogen Modellquartier im Rahmen des Verbundprojekts BioDivHubs – Biodiversität ins Quartier. Es hat das Ziel, die biologische Vielfalt ausgehend von den Aktivitäten im StadtAcker unter Beteiligung der Nachbarschaft im Viertel zu fördern.

Zusammen mit dem Münchner Umwelt-Zentrum im Ökologischen Bildungszentrum bringt sich das Ackermannbogen-Quartier mit dem Leitgedanken „Menschen begeistern, beteiligen und bilden“ als Kompetenzpartner im Bereich der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in das Projekt ein.

Wir verstehen die biodiverse Gestaltung des Viertels als längerfristigen kreativen Prozess, der die biologische Vielfalt und gleichzeitig die Lebensqualität der Quartiers-Bewohner:innen und deren Selbstwirksamkeit fördert. Gemeinsam entwickeln wir Ideen und Maßnahmen, die von unterschiedlichen Bildungsformaten wir Workshops, Vorträgen und Führungen begleitet werden. So kommen wir vom Wollen ins Tun und lernen aus unseren Erfahrungen.

Für die Ideen-Entwicklung finden regelmäßige BioDivHub-Treffen statt. Sie sind Forum für Information, Austausch, Ideenschmiede und Projektwerkstatt. Wer gerne zu diesen Treffen eingeladen werden möchte, melde sich bitte unter stadtacker@ackermannbogen-ev.de.

Zu den StadtNatur-Veranstaltungen am Ackermannbogen findet man unter https://ackermannbogen-ev.de/stadtnatur/

Foto: © Jürgen Plass, TU München

Museum für Naturkunde Berlin

Das „Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung“ ist ein integriertes Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft. Es gehört zu den weltweit bedeutendsten Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der biologischen und geowissenschaftlichen Evolution und Biodiversität. Wir erforschen die Erde und das Leben im Dialog mit den Menschen. Als exzellentes Forschungsmuseum und innovatives Kommunikationszentrum prägen wir den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Dialog um die Zukunft unserer Erde mit – weltweit.

Im Projekt sind wir verantwortlich für die sozialökologische Begleitforschung zur Umsetzung und Bewertung von Naturschutzmaßnahmen in urbanen Studiengärten und den Modellquartieren. Wir erforschen Hürden und Intention der Umsetzung insektenfreundlicher Maßnahmen und führen Befragung zu Interesse und Motivation in Bezug auf den Insektenschutz in den Modellquartieren durch. Die Ergebnisse des Projekts werden wir in wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Medien kommunizieren.

https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de

Münchner Umwelt-Zentrum in Kooperation mit Ackermannbogen e.V.

Das Münchner Umwelt-Zentrum e.V. (MUZ) wurde 1991 gegründet, mit dem Ziel, ein Umweltbildungszentrum für München zu etablieren. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins sind zahlreiche Verbände, Initiativen und Einzelpersonen, deren gemeinsames Anliegen die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist. Gemeinsam mit der Münchner Volkshochschule betreibt das MUZ seit 2001 das Ökologische Bildungszentrum (ÖBZ).

In diesem Verbundprojekt arbeitet das MUZ in enger Kooperation mit dem Ackermannbogen e. V. zusammen, der den Gemeinschaftsgarten „StadtAcker“ betreibt und die Quartiersarbeit am Ackermannbogen leistet.

Projektleitungen:

Marc Haug (marc.haug@oebz.de)
Konrad Bucher (konrad.bucher@ackermannbogen-ev.de)

Technische Universität München

Lehrstuhl für Urbane Produktive Ökosysteme (TUM-UPE)
Monika Egerer, David Schoo

Kurzportrait

  • Erforschung der Funktionsweise urbaner (Agrar)Ökosysteme und deren Bedeutung für die Gesellschaft
  • Stärkung der Synergien zwischen Biodiversität, Lebensmittelproduktion und menschlichen Wohlbefinden in Städten
  • Einbindung von Bürger:innen in die wissenschaftliche Forschung (Citizen Science)

Städtische Ökosysteme werden immer wichtiger für den Erhalt der Artenvielfalt, die menschliche Gesundheit und die Verbesserung der globalen Nachhaltigkeit. Zu verstehen, wie Ökosysteme wie Gärten funktionieren, ist daher von größter Bedeutung für Wissenschaft und Gesellschaft. Unsere Forschung am Lehrstuhl für Urbane Produktive Ökosysteme an der TUM befasst sich mit den ökologischen und sozialen Dimensionen urbaner Ökosysteme. Unser Ziel ist es, das Verständnis zu vertiefen, das Management zu informieren und multifunktionale, klimaresistente Landschaften zu fördern.

Aufgaben im Projekt BioDivHubs: „forschend begleiten“

  • Entwicklung und Umsetzung evidenzbasierter Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität
  • Evaluierung und Kommunikation der Ergebnisse

Im BioDivHubs-Projekt konzentrieren sich unsere Hauptaufgaben auf die Entwicklung, Umsetzung und ökologische Bewertung von Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität. Gemeinsam mit den Gärtnerinnen und Gärtnern werden wir biodiversitätsfördernde Gartenpraxis identifizieren und testen, insbesondere zum Schutz von Insekten. Die Maßnahmen werden in den Gemeinschaftsgärten umgesetzt und in den umliegenden Vierteln mit den Bewohnern durchgeführt. Dazu gehören zum Beispiel die biodiversitätsfördernde Begrünung von Balkonen und Terrassen, insektenfreundliche Staudenbeete, Sandarien und Steinstrukturen auf Schulhöfen oder in Innenhöfen von Wohngebäuden, naturnahe Teiche und vieles mehr. Diese Maßnahmen werden durch empirische ökologische Feldarbeit und GIS-Tools unter der Leitung von TUM-Forschern sowie durch Citizen Science und Crowd Sourcing-Beiträge zum Artenvorkommen evaluiert.

Zu den besonderen Aktivitäten im Rahmen des Projekts, die unsere Arbeitsziele begleiten, gehören ein mobiler pädagogischer Demonstrationsgarten und eine Saatgutmischung, die zum Teil auf den Prinzipien des Conservation Gardening basiert und in verschiedenen Garten- und Nachbarschaftskontexten umgesetzt werden soll. Diese verschiedenen Aktivitäten stehen für unterschiedliche Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, aber auch für unterschiedliche Wege, auf denen Menschen und ökologische Forschung zusammenwirken.

Links:

https://www.lss.ls.tum.de/upe/forschung/biodivhubs

https://www.lss.ls.tum.de/upe/forschung/biodivhubs

BürgerStiftung München

Die BürgerStiftung München ist eine gemeinschaftliche Stiftung von Münchnerinnen und Münchnern für ihre Stadt. Sie fördert bürgerschaftliches Engagement für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Agenda 2030. Ihre Leitgedanken sind soziale Gerechtigkeit, ökologische und ökonomische Verantwortung im globalen Zusammenhang. Sie initiiert, fördert und vernetzt sozial, ökonomisch und ökologisch verantwortbare Initiativen. Gemeinsam mit anderen sucht sie nach Lösungen für eine nachhaltige, ökologisch tragbare und faire gesellschaftliche Entwicklung.

Die BürgerStiftung München ist Initiatorin des Netzwerks Urbane Gärten München und führt dieses mit finanzieller Unterstützung weiterer Stiftungen und dem Referat für Klima- und Umweltschutz als Projekt unter ihrer Verantwortung. Daraus erwachsen ist auch die Mitwirkung im Projekt „BioDivHubs – Biodiversität ins Quartier“.

Ihre Aufgaben im Projekt sind die Verbundkoordination und die Organisation von Runden Tischen und Gesprächen mit den relevanten Stadtakteur*innen. Ziel hierbei ist es, die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der sozial-ökologischen Umgestaltung der Stadt München strukturell zu verankern.

Projektleitung: Dr. Julia Gamberini, julia.gamberini@biodivhubs.net
Projektmitarbeit: Ruth Mahla, ruth.mahla@biodivhubs.net, und Claudia Oberbeil, claudia.oberbeil@biodivhubs.net

Green City e.V.

1990 als gemeinnütziger Verein gegründet, ist Green City e.V. heute eine der größten Umweltorganisationen in München. Das Ziel ist es, den motorisierten Individualverkehr und den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu reduzieren und die Stadt grüner und lebenswerter zu machen.

Der sechsköpfige ehrenamtlicher Vorstand und rund 30 Mitarbeiter*innen arbeiten Hand in Hand mit über 2.500 Ehrenamtlichen und Mitgliedern.

Der Verein setzt sich für umweltfreundliche und stadtverträgliche Mobilität, Bildung für nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Stadtgestaltung und verantwortungsvollen Umgang mit Energie ein. Jedes Jahr werden zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine gestellt, die nah am Menschen sind und selbstbewusst Themen auf die Stadtagenda setzen.

Aufgaben im Projekt BioDivHubs

  • Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität
  • Aktivierung und Beteiligung der Menschen in den Quartieren Isarvorstadt und Giesing

Green City e.V. ist an den Modellquartieren in der Isarvorstadt und Giesing beteiligt und hilft hier mit seinem Know-How die Biodiversitätshubs aufzuziehen und die Quartiere bei dem Prozess zu begleiten

In der Isarvorstadt und in Giesing gründen wir sogenannte BioDivHubs, um Biodiversitätsprojekte zu planen und sie gemeinsam umsetzen. In Workshops und Führungen werden Informationen zu Biodiversität in den Quartieren verbreitet. Über die BioDivHubs werden auch die Bezirksausschüsse, Vertreter*innen der Stadtverwaltung und örtliche Einrichtungen beteiligt.

Gemeinschaftsgärten gelten hier als zentraler Ort, von wo aus die verschiedenen Maßnahmen umgesetzt werden. Die Maßnahmen gehen über die Gemeinschaftsgärten hinaus und haben als Ziel Biodiversität im ganzen Viertel zu fördern.

Projektleitung: Silvia Gonzalez silvia.gonzalez@greencity.de

Projektmitarbeit: Magdalena Engl magdalena.engl@greencity.de

https://www.greencity.de

https://www.greencity.de/projekt/biodivhubs

Gefördert durch:

Mit Unterstützung von:

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