Über BioDivHubs
Foto: © Konrad Bucher
Kurzgefasst
Unter Beteiligung der Menschen im Quartier entstehen mitten in der Großstadt München Modellquartiere auf dem Prinzip des Mehr-Zonen-Gartens. Basis für diese sind Gemeinschaftsgärten, in denen biodiversitätsfördernde Maßnahmen erforscht, bewertet, weiterentwickelt und implementiert werden. Diese Maßnahmen werden in die Quartiere getragen, um flankiert durch zahlreiche Bildungsangebote und Informationsveranstaltungen weitere Biodiversitätselemente außerhalb der Gärten umzusetzen. Relevante Stadtakteure werden in die Projektaktivitäten eingebunden mit dem Ziel, die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der sozial-ökologischen Transformation der Stadt München strukturell zu verankern.
Hintergrund
Die zunehmende Verdichtung urbaner Räume hat extrem negative Folgen für die Biodiversität in der Stadt, die Vielfalt der Räume bietet aber auch neue Chancen. München hat dies erkannt und möchte mit der 2018 beschlossenen Biodiversitätsstrategie darauf einwirken. Die Stadt hat mit der Umsetzung bereits begonnen. Mit diesem Projekt treiben wir diese Umsetzung durch einen Bottom-Up-Ansatz aktiv voran.
Unser Vorhaben
Im Projekt „Biodiversität ins Quartier – Gärtner*innen und Bewohner*innen gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wissenschaft und weiteren Stadtakteuren für mehr biologische Vielfalt in der Stadtnatur“ sind Gemeinschaftsgärten der Ausgangspunkt für die Projektaktivitäten. Sie bieten Raum für Studien zu biodiversitätsfördernden gärtnerischen Praktiken, insbesondere zum Insektenschutz.
Der Garten wächst ins Quartier
Die daraus abgeleiteten Maßnahmen werden in den Gemeinschaftsgärten umgesetzt und in die umgebenden Quartiere hineingetragen. Als Vorlage dienen die Mehr-Zonen-Gärten, bei denen Nutzgärten mit Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt kombiniert werden.
Der Mehr-Zonen-Garten wird nicht als ein zusammenhängender Garten verstanden, sondern als Summe aller gärtnerischen Interventionen, die nach dieser Idee durchgeführt werden. Eine Blühfläche oder eine vielgestaltige Hecke, die außerhalb des Gartens im öffentlichen Raum angelegt werden, lassen den Mehr-Zonen-Garten für das Quartier entstehen, dazu gehören auch die biodiversitätsfördernde Begrünung von Balkonen und Terrassen, insektenfreundliche Staudenbeete, Sandarien und Steinstrukturen in Schulhöfen, in Vor- und Innenhöfen von Wohnungsbauten und vieles mehr.
Die BioDivHubs als Beteiligungs- und Lernformate
Um die Menschen im Quartier bei der Begrünung ihres großstädtischen Wohn-, Arbeits- und Lernumfelds anzuleiten, richten wir in vier Modellquartieren sogenannte BioDivHubs ein. Sie sind unser Instrument zur Sensibilisierung, Beteiligung, Beratung und Begleitung der Menschen im Quartier. Für diese sind sie die zentralen Anlaufstellen. Die BioDivHubs bieten Workshops, Führungen, Online-Fragestunden an, sie halten Anleitungen und Broschüren zu biodiversitätsfördernden gärtnerischen Maßnahmen bereit. Durch geeignete Kampagnen und Partizipationsformen werden die Menschen im Quartier angeregt, sich am kreativen Prozess der Maßnahmenfindung zu beteiligen und diese Maßnahmen unter Anleitung umzusetzen. In den BioDivHubs entstehen interdisziplinäre Zusammenarbeit, nahe Lernorte und Netzwerke mit städtischen Einrichtungen.
Ein großes Angebot an Bildungsmaßnahmen sowie zwei Symposien und ein Kongress dienen zur Verfestigung der praktischen Erfahrungen.
Unser Vorhaben