Bereit für unsere Sandbienen
Ein Sandarium in einem Gemeinschaftsgarten: dieser Traum wurde uns im Rahmen des Projekts BioDivHubs – Biodiversität ins Quartier erfüllt. Am 8. März um 9:00 Uhr standen wir, neun Gärtner*innen des Gemeinschaftsgarten Garten der Vielfalt an der IG Feuerwache, vor drei Paletten mit schweren Steinen und einem Haufen Sand. Wir hatten uns verabredet, um an diesem Tag ein hochgelegtes, von einer Trockenmauer eingerahmtes Sandarium von ca. 2 auf 1 Meter zu bauen.
Nisthabitate für Wildbienen
Sandarien dienen als Habitate für Wildbienen und Insekten, die im Boden nisten, speziell im Sand. Sie sollten 60 cm tief sein und mit ungewaschenem Brechsand mit einer Körnung von 0 bis 2 mm gefüllt sein. Durch diese Sandart können sie Höhlen tief im Sand anlegen und diese über sichere Zugänge erreichen.
Zu den Sandbienen (Gattung Andrena) gehören beispielsweise die Fuchsrote Lockensandbiene (Andrena fulva), die Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa), die graue Sandbiene (Andrena cineraria), die Senf-Blauschillersandbiene (Andrena agilissima) und die Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata) – Quelle: Maßnahmenkatalog des BioDivHubs-Projekts. Diese hoffen wir darin zu beherbergen.
Bau des Sandariums
In einem Workshop mit Monika Egerer und David Schoo von der TU München sowie Susan Karlebowski vom Museum für Naturkunde Berlin hatten wir uns in unserem Garten im Oktober 2024 für diese Biodiversitätsmaßnahme entschieden. Wir hatten auch den sonnigsten Platz als Standort ausgewählt, am Zaun des Gartens, so dass man es auch von außen betrachten kann. Da unser Garten jedoch nur wenig Tiefe aufweist, kam nur ein hochgelegtes Sandarium gestützt durch eine Trockenmauer in Frage.
Als Vorbereitung für den Bau bezogen wir eine Tonne ungewaschenen Brechsand über eine Münchner Baustofffirma aus einer Grube in der Nähe von München und die Muschelkalksteine von einem Baustoffhof in Karlsfeld. Schon bei der Auswahl der teilweise massigen und schweren Steine war uns schnell klar, dass der Bau ohne eine Baubegleitung schwierig werden würde. Die Website des Naturgarten e.V. ist eine gute Quelle zur Recherche nach Gartenbaufirmen. Wir fanden unseren Gartenbauer, Sascha Geiger, dann aber durch einen Hinweis einer Mitarbeiterin des LBV.
Unter seiner geduldigen Anleitung und mit den richtigen Werkzeugen lernten wir Steine zu schneiden und zu behauen, sie ins Lot und mit der richtigen Ausrichtung aufeinander zu setzen. Nach jeder Reihe wurde der Sand aufgefüllt und festgeklopft, bis Steine und Sand aufgebraucht waren. Es hat allen einen Riesenspaß gemacht und das Ergebnis lässt sich sehen!
Nun fehlen nur noch ein Ballschutz (siehe Netz im Hintergrund des Fotos), eine Erklärungstafel und Stauden für die Mauerritzen, die die Sandbienen anlocken und Nahrung für ihre Brut bieten. Als Letztes steht dann noch die Auswahl aus einer Liste von heimischen Pflanzen wie Rundblättrige Glockenblume, Sand-Thymian, Scharfer Mauerpfeffer, Tripmadam, Bergsilbermantel, Felsen-Steinkraut, Polster-Seifenkraut und Spinnweb-Hauswurz an.
Wir bedanken uns ganz herzlich für die finanzielle und zupackende Unterstützung durch Monika Egerer und David Schoo.
Bild: © Anna Gries