Internationaler Tag der biologischen Vielfalt: Zwischenbilanz aus dem BioDivHubs-Projekt
Am heutigen 22. Mai, dem Internationalen Tag der biologischen Vielfalt, möchten wir einen Blick auf die bisherigen Fortschritte unseres Projekts „BioDivHubs – Biodiversität ins Quartier“ werfen. Seit dem Start im Juni 2023, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Programms biologische Vielfalt, setzen wir uns in den vier Modellquartieren Ackermannbogen, Bogenhausen, Isarvorstadt und Giesing mit vielfältigen Maßnahmen für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt in der Stadt ein.
In den vergangenen zwei Jahren wurden in den vier Modellquartieren insgesamt knapp 90 Veranstaltungen durchgeführt, von Workshops über Mitmachaktionen bis hin zu Führungen und Informationsveranstaltungen mit über 1.200 Teilnahmen. Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von Maßnahmen wie „Naturschutz auf dem Balkon“ und dem Bau von Benjeshecken bis hin zur Umsetzung von Trittstein-Biotopen in der urbanen Landschaft. Ein mobiler Demonstrationsgarten wurde auch im Werksviertel-Mitte installiert.
Ein besonderer Schwerpunkt lag 2025 auf den insgesamt 15 sogenannten Studiengärten, in denen bereits erste praktische Maßnahmen umgesetzt wurden. So wurde beispielsweise im Garten der Vielfalt an der IG Feuerwache ein Sandarium angelegt, und auch im Gemeinschaftsgarten O’pflanzt is… fanden verschiedene Aktionen zur Förderung der Biodiversität statt. Ein umfassender Maßnahmenkatalog wird demnächst veröffentlicht (auch auf unserer Website!).
Weitere Meilensteine: unsere eigene Saatgutmischung, aber auch unsere heimischen Wildpflanzen, die im Rahmen eines Workshops und einer „Pikier-Aktion“ mit engagierten freiwilligen Helfer*innen im Gemeinschaftsgarten „Mingas Permadies“ in über 1.000 Töpfen herangezogen werden. Diese Jungpflanzen sollen künftig in Gemeinschaftsgärten, auf Flächen von Grünpat*innen und an weiteren geeigneten Orten gepflanzt werden. Mit dabei sind unter anderem Glockenblumenarten, Nelkenarten, Färberkamille, Blutweiderich, Ochsenauge, Labkraut, Taubenskabiose…
Beobachtung und Ausblick
Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass biologische Vielfalt im Einklang mit menschlicher Nutzung Raum finden kann und muss. Es braucht Zeit, Geduld und kontinuierliches Engagement, um Lebensräume wiederherzustellen und zu erhalten. Die Datenerhebung zur Wirkung der Maßnahmen läuft derzeit. Belastbare Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung werden noch erarbeitet. Auch digitale Werkzeuge wie die App ObsIdentify unterstützen unsere Teilnehmer*innen dabei, Arten zu erkennen und ihre Beobachtungen zu teilen: ein weiterer Baustein für die Sensibilisierung und Beteiligung der Stadtgesellschaft.
Das Projekt „BioDivHubs“ läuft noch bis Ende Mai 2028 und wir freuen uns auf die kommenden Jahre voller Begegnung, Gestaltung und Wachstum für mehr Artenvielfalt in der Stadtnatur!



Titelbild: Alicia Bilang; Mosaik 1: Anna Gries, David Schoo, Konrad Bucher; Mosaik 2: David Schoo; Mosaik 3: David Schoo, Green City, Pixabay