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Monat: Juli 2025

Eröffnung Biodiversitätshub “Grüner Quirin”

Am 14. Juli 2025 wurde in Giesing der Biodiversitätshub „Grüner Quirin“ am St-Quirin-Platz eröffnet. Diese Zwischennutzung markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr Artenvielfalt und nachhaltiger Stadtnatur in unserem lebendigen Viertel.

Der „Grüne Quirin“ ist ein Holzpavillon der „Kooperative Grossstadt“, an dem Green City e.V. eine Biodiversitätsgrünwand angebracht hat. Diese innovative Gestaltung zeigt eindrucksvoll, wie kreative Begrünungskonzepte zur Förderung der biologischen Vielfalt beitragen können.

Die Künstlerin Cassie Tumlinson hat durch ihr beeindruckendes Wandbild „Bring to Life“ auch die Außenwände vom Pavillon gestaltet. Das Bild rückt die zentrale Bedeutung von Insekten für unsere Ökosysteme in den Fokus. Im Inneren des Pavillons stellte der Künstler Hagen Wendt seine Fotografien aus: Faszinierende Makroaufnahmen unterschiedlichster Blüten.

Die Band „Combo Zeisig“ hat den Eröffnungstag musikalisch verzaubert. Vielen Dank für den mit viel Herzblut organisierten Auftritt!

Der Biodiversitätshub „Grüner Quirin“ bietet die Möglichkeit, unsere Stadt aktiv mitzugestalten. Er soll ein lebendiger Begegnungsraum für Stadtnatur, Kunst und bürgerschaftliches Engagement sein.
Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für mehr Biodiversität, für eine lebenswerte Zukunft und für ein Giesing, das im Einklang mit der Natur wächst und gedeiht. Um diesen Ort mitzugestalten, können die Menschen aus Giesing ihre Ideen und Anregungen für mehr Artenvielfalt direkt einbringen.
Falls du dich für mehr Biodiversität in Giesing engagieren möchtest, kontaktiere uns gerne unter: biodiversitaet@greencity.de

Weitere Infos: https://www.greencity.de/event/eroeffnung-biodiversitaetshub-gruener-quirin/

Fotos: Silvia Gonzalez, Hagen Wendt, Alessandro Schmidt

Biologische Vielfalt ist schön … macht aber viel Arbeit!

Auf unseren innerstädtischen Grünflächen existiert meist keine ursprüngliche Vegetation mehr. Man kann trotzdem Pflanzenarten wieder ansiedeln, die von Natur aus hier wachsen würden, um die biologische Vielfalt zu erhöhen. Das ist der Plan für ein ca. 50 qm großes Beet am Ackermannbogen, das wie eine Insel im Radweg zwischen Speisecafé Rigoletto und Stadtplatz liegt.
Im Herbst werden hier ca. 25 heimische Wildarten eingepflanzt, die das Leben in der Stadt reicher und vitaler machen sollen. Sie sind an diesen speziellen Standort angepasst, kommen also zurecht mit dem Schatten, dem Wurzeldruck und der temporären Trockenheit.
Momentan wird die Fläche vorbereitet, d.h. der aktuelle Bewuchs aus Quecke, Tauber Trespe und Hecken-Kälberkropf muss zuerst sorgfältig entfernt werden, damit die weniger konkurrenzstarken Wildblumen später eine Überlebenschance haben. Bereits drei Mal traf sich eine Gruppe aus jeweils 6-10 Pflanzenfreundinnen, um mit Geduld und Spatengabel den langen Ausläufern der Quecke nachzuspüren.
Die nächste Jät-Aktion findet am Donnerstag, den 24. Juli, um 18h statt. Bei dieser Gelegenheit gibt es auch Infos über den Pflanzplan und die Arten, die hier wachsen sollen.
Hier geht’s zur Anmeldung.

Fotos: Konrad Bucher

Pflanzaktionen für urbane Biodiversität bei der KlimaDult

Am vergangenen Wochenende lud die KlimaDult 2025 vom Netzwerk Klimaherbst bei strahlendem Wetter im Luitpoldpark zu Austausch, Mitmachen und gemeinschaftlichem Lernen rund um Klima, Stadtgrün, Ernährung und Nachhaltigkeit ein. Das BioDivHubs-Projekt war gemeinsam mit dem Netzwerk Urbane Gärten München, beides Projekte der BürgerStiftung München, mit einem Stand vertreten.

Zwei Hochbeete, zwei Standorte und viele heimische Pflanzen

Im Fokus standen zwei praktische Workshops zur Bepflanzung von Mini-Hochbeeten, die nicht nur für grüne Inspiration sorgten, sondern auch ganz konkret zeigten, wie man Biodiversität auf kleinem Raum, wie Hochbeete oder Tröge, fördern kann. Entstanden sind zwei Mini-Hochbeete, die jeweils passend bepflanzt wurden:

  • Sonniger Standort: Dieses Hochbeet wurde mit typischen „Trocken- und Hungerkünstlern“ bepflanzt, ein Mix aus mediterranen Kräutern wie Thymian und Rosmarin sowie farbenfrohen, heimischen Wildpflanzen wie der Kartäusernelke und Echtem Labkraut.
  • Halbschattiger Standort: Hier kamen Pflanzen zum Einsatz, die sich am Waldrand und in lichteren Bereichen oder an Gebäudekanten wohlfühlen: verschiedene Glockenblumen und Storchschnabel zaubern ein naturnahes Blütenbild mit hoher ökologischer Qualität.

Die Pflanzen: Sie stammten aus einem früheren BioDivHubs-Workshop zur Vermehrung von Wildpflanzen und von einer Saatgutmischung der TU München.

 Außer dem Rosmarin sind alle verwendeten Arten heimisch und wurden im Laufe des Projekts gezielt aufgezogen, um für Workshops und Pflanzaktionen des BioDivHubs-Projekts zur Verfügung zu stehen.

Substrat: Für die untere Schicht wurde ein durchlässiges, sandig-kiesiges Substrat verwendet, das aus der Baugrube stammt, auf der sich derzeit der Zwischennutzungs-Gemeinschaftsgarten und Biergarten „Kosmos unter Null“ befindet. Für die obere Schicht kam eine torffreie Trogerde zum Einsatz.

Die Hochbeete als Lern- und Erlebnisorte

Die beiden Mini-Hochbeete aus Stahl waren eine Leihgabe des Gemeinschaftsgartens „Kosmos unter Null“ und wurden vom Betreiber Florian Schönhofer und seinem Team gebracht. Sie boten den Teilnehmenden nicht nur eine ansprechende Kulisse für die Pflanzaktionen, sondern bleiben auch nach der Veranstaltung als Demonstrationsbeete erhalten. Sie können ab jetzt bei „Kosmos unter Null“ besichtigt werden und sind ein wunderbares Beispiel für sichtbare, praxisnahe Biodiversitätsbildung im öffentlichen Raum.

Viele Interessierte und viel Austausch am Stand

Neben den Workshops gab es auch zahlreiche spannende Gespräche mit Besucher*innen an unserem Stand. Viele wollten mehr wissen über urbane Biodiversität, naturnahes Gärtnern oder die Möglichkeiten, sich selbst für das BioDivHubs-Projekt oder mehr Grün in der Stadt zu engagieren. Die KlimaDult war für uns eine tolle Gelegenheit, mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen ins Gespräch zu kommen, vom Stadtteilbewohner über die Hobbygärtnerin bis hin zu Fachleuten aus Bildung, Verwaltung oder Landschaftsplanung. Beim Besuch der Stadträt*innen konnten wir von den spezifischen Herausforderungen beider Projekte berichten und unsere Wünsche äußern.

Ein besonderes Highlight war die große Beteiligung von Kindern: Mit Begeisterung halfen sie beim Pflanzen und machten mit bei der Schnitzeljagd der KlimaDult. Unser Stand hatte zwei spannende Fragen vorbereitet rund um die Gemeinschaftsgärten in München und die Glockenblumen, die in einem Hochbeet gepflanzt wurden. Das Interesse und die Offenheit der jungen Teilnehmenden haben einmal mehr gezeigt, dass Kinder wichtige Multiplikator*innen für eine nachhaltige Stadt von morgen sind.

Die KlimaDult 2025 war ein voller Erfolg. Die Pflanzaktionen haben gezeigt, dass es gar nicht viel braucht, um Orte der Vielfalt entstehen zu lassen. Wichtig sind Engagement, Wissen und die Freude am gemeinsamen Tun. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die mitgeholfen, gepflanzt, gefragt, zugehört und auch gelacht haben!

Text und Bilder: Julia Gamberini

Runder Tisch zu Biodiversitätsmaßnahmen im öffentlichen Raum

Am 8. Juli 2025 fand der zweite Runde Tisch des BiodivHubs-Projekts in den Räumlichkeiten der LBV-Umweltstation München statt. Die Verbundpartner hatten engagierte Gäste aus Münchner NGOs und Initiativen eingeladen, darunter Vertreter*innen vom LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern), vom BUND Naturschutz in Bayern (Kreisgruppe München), von Leocor gGmbH, Urbanes Wohnen e.V. und vom Kleingartenverein NW18.

Im Mittelpunkt des Treffens stand das Thema Biodiversitätsmaßnahmen im öffentlichen Raum und deren Genehmigungsprozesse. In konstruktiver Atmosphäre wurden Herausforderungen und Hürden diskutiert, aber auch zahlreiche praktische Ideen und Möglichkeiten für mehr Artenvielfalt im urbanen Raum ausgetauscht. Trotz der Schwierigkeiten, Zugang zu öffentlichen Flächen zu erhalten, bestehen auch Alternativen auf öffentlich zugänglichen Privatflächen durch Kooperationen. Auch diese Möglichkeiten wichtig sind, der öffentliche Raum hat eine wesentlich größere Wirkung auf die Wahrnehmung und Akzeptanz in der Bevölkerung und ist weiterhin von zentraler Bedeutung.

Der offene Dialog hat erneut gezeigt, wie wichtig Vernetzung und gemeinsames Engagement für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und auf kommende Runden Tische. Der nächste Runde Tisch wird voraussichtlich 2026 stattfinden. Die Einberufung erfolgt nach Bedarf, das jeweilige Thema wird situativ und projektbezogen definiert.


Text: Julia Gamberini; Bild: © Konrad Bucher

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