Der erste Workshop zum BioDivHubs für die Modellquartiere Giesing und Isarvorstadt fand am 20.02.2024 bei Green City e.V. unter dem Motto: „Biodiversität verstehen, erleben, gemeinsam gestalten“ statt. Vor einem engagierten Publikum von 14 Teilnehmenden stellten Magdalena Engl und Almut Schenk, Mitarbeiterinnen des Projektes bei Green City e.V., das Projekt sowie das Grundwissen und die Bedeutung der Biodiversität vor. Anschließend teilten sich die Teilnehmende in zwei Arbeitsgruppen, Giesing und Isarvorstadt, um die ersten Maßnahmen für die zwei Modellquartiere sowie mögliche lokale Kooperationspartner*innen gemeinsam zu identifizieren.
Wenn man bei der Förderung der Biodiversität in Giesing oder in der Isarvorstadt mitmachen möchte, kann man jederzeit einsteigen. Bei Interesse, bitte Magdalena Engl von Green City e.V. kontaktieren:
Vier Bezirke profitieren von Fördergeldern des Bundes in Höhe von mehr als einer Million Euro. Das Ziel: mehr Gärten und Oasen in der Stadt
München erblüht und wird noch viel grüner. Dafür gibt es 1,58 Millionen Euro Förderung vom Bundesministerium für Umwelt und Bundesamt für Naturschutz. Die Gelder kommen vier Stadtteilen zugute. Ziel sind mehr Gärten und Stadtoasen sowie bepflanzte Dächer und Häuserfassaden gegen die Sommerhitze.
Es geht beispielsweise um die Begrünung von Balkonen und Terrassen, insektenfreundliche Staudenbeete, Nistorte für Wildbienen in Sandarien und grünere Schulhöfe, Vor- und Innenhöfen von Wohnungsgebäuden, Stadtgärten und Plätze sowie berankte Fassaden. Gemeinsam können Bürger und Profigärtner erleben und lernen, was in der Stadt gut funktioniert und welche Pflanzungen gedeihen und die Anwohner erfreuen.
Die faszinierende Vielfalt der heimischen Pflanzen schwindet! Etwa 70 Prozent der Arten sind von einem rückläufigen Trend betroffen, viele sind sogar vom Aussterben bedroht. Eine Hauptursache dafür ist der Verlust von natürlichen Lebensräumen, zum Beispiel durch die chemieintensive Landwirtschaft oder die fortschreitende Urbanisierung. Doch auch in Siedlungsräumen könnten auf öffentlichen und privaten Flächen gefährdete Wildpflanzen wachsen. Sie sind hier heimisch und oft besser an das Klima angepasst als viele der herkömmlichen Zierpflanzen, die im Winter erfrieren und entsorgt werden. Laut einer Studie von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und der Universität Leipzig eignen sich etwa 40 Prozent der gefährdeten Wildpflanzen für die Kultur im Garten. Und etliche Arten, die z.B. gut an Trockenheit angepasst sind, gedeihen sogar auf dem Balkon. Das daraus entwickelte Konzept nennt sich Conservation Gardening und möchte das große Potenzial von Grünanlagen, privaten Gärten und Balkonen in Deutschland für den Naturschutz nutzen, und die Menschen in die Förderung der biologischen Vielfalt einbeziehen. „Es bedarf neuer Ansätze, die Mensch und Biodiversität nicht mehr als voneinander getrennte Aspekte betrachten. Conservation Gardening kann das gesellschaftliche Bewusstsein für die Biodiversitätskrise schärfen, während gleichzeitig partizipative Maßnahmen ergriffen werden, um dem Rückgang heimischer Pflanzenarten entgegenzuwirken“ so Prof. Staude, einer der Forscher aus Leipzig. Eine frei verfügbare App listet für jedes Bundesland die jeweils geeigneten Arten auf, macht Angaben über deren Standortansprüche und nennt sogar Bezugsquellen.
Im Quartier am Ackermannbogen wollen wir dieses Konzept im Rahmen des Verbundprojekts BioDivHubs in die Praxis umsetzen. Dieses Jahr beginnen wir mit 20 Arten, die sich für die Pflanzung auf dem Balkon eignen. Beim BioDivHub am 28. Februar werden wir das Projekt vorstellen. Beim Workshop „Naturschutz auf dem Balkon?“ am 8. März (Wiederholung am 27. März) schauen wir uns die Conservation Gardening-Liste an und besprechen die Auswahl der geeigneten Arten. Welche Kombinationsmöglichkeiten gibt es für eine ansprechende und dauerhaft funktionierende Pflanzung, die genau zur gegebenen Situation auf Ihrem Balkon passt? Beim Workshop „Gärtnern mit Wildpflanzen auf dem Balkon“ am 12. April erfahren wir, wie man den Wildpflanzen ihren erforderlichen Standort schafft, v.a. mit der Wahl der richtigen Gefäße und Substratmischungen. Die Pflanzen, für die wir uns entscheiden, werden gemeinsam bestellt und über die Projektförderung finanziert. Im Gegenzug beteiligen Sie sich mit Ihren Beobachtungen und Erfahrungen am Forschungsprojekt zur Eignung der heimischen Wildpflanzen für den Balkon.