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Monat: Juni 2024

Biologische Vielfalt auf den Freiflächen des ÖBZ

In einer Führung am 16.06.2024 unter dem Titel „Biologische Vielfalt auf den Freiflächen des ÖBZ“ stellte Konrad Bucher eine beeindruckende Idee zur Erhaltung und zum Schutz gefährdeter heimischer Pflanzen vor. Die Führung fand während des jährlichen Tags der offenen Gartentür des ÖBZ statt und lockte von den vielen Besucher*innen ca. 25 Personen zur Teilnahme an.

Zunächst gab es eine anschauliche Einführung in das Thema Biodiversität, sowohl in theoretischer Hinsicht durch Aufzeigen der Bestäuber-Pflanzen-Beziehung als auch in der praktischen Umsetzung am Beispiel des Wildpflanzengartens und der jahrelangen Arbeit des ÖBZs zu seiner Errichtung als Anschauungsobjekt.

Im Anschluss daran wurde die neuste Maßnahme für das Projekt „BioDivHubs – Biodiversität ins Quartier“ vorgestellt. In der Nähe verschiedener Themenbeete wurden Vorbereitungen für ein Demonstrationsbeet zum Thema „Conservation-Gardening“ getroffen.

Eine Tafel davor informiert über die Projektidee:
„Zur Bodenvorbereitung und -verbesserung wächst auf dieser Fläche zurzeit Kleegras-Mischung verschiedener Kleearten (Luzerne, Gelbklee, Weißklee, Steinklee, Hornklee) und Rohrschwingel. Im Spätsommer soll der Boden umgegraben und im Herbst die Stauden im Rahmen des Projekt „BioDivHubs -Biodiversität ins Quartier“ gesetzt werden.“
Der Hintergrund: „Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und der Universität Leipzig kommt zum Schluss, dass öffentliche und private Flächen in der Zukunft einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten könnten: 40 Prozent der rückläufigen und gefährdeten heimischen Pflanzenarten eignen sich für die Kultur im Garten oder sogar im Blumentopf. Das daraus entwickelte Konzept „Conservation Gardening“ stellt für jedes Bundesland Listen mit den geeigneten Pflanzen vor.
Diese Parzelle werden wir nach dem Konzept des „Conservation Gardening“ gestalten und ausprobieren, wie sich dieses in München etablieren lässt.“

Und dafür haben sich die Projektleiter Konrad Bucher und Marc Haug Folgendes ausgedacht. Unter dem Motto „Platz zum Überleben gesucht!“ sprechen sie Personen im Quartier an, sich in ihren Gärten an der Erhaltung der Pflanzenarten zu beteiligen.

50 gefährdete Arten aus ca. 320 in Bayern gelisteten wurden ausgewählt, da sie erworben werden können. Dies ist nicht einfach, denn sie werden in darauf spezialisierten Gärtnereien aus Samen großgezogen. Und hier gibt es noch eine Einschränkung, sie sollten früher in der Gegend ansässig gewesen sein, damit die Gene erhalten und so der sogenannte Genpool geschützt wird.
50 Pflanzenarten zu beschreiben ist eine Herausforderung. Diese Aufgabe haben dankenswerterweise Vertreter*innen des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums, ausgezeichnet als Klimaschule, übernommen. In der 6., 8. und 10. Klasse haben Schüler*innen für eine Pflanze ihrer Wahl einen Steckbrief angefertigt. Die Steckbriefe werden ausgestellt und für die Planung des Demonstrationsbeets im ÖBZ verwendet.
Die Schüler*innen sind eine „Patenschaft“ mit den Pflanzen eingegangen und warten gespannt darauf, dass auf ihrem Schulhof die Hochbeete bereitgestellt werden, in denen „ihre“ Pflanzen eine Heimat finden werden.

Ein schönes Ergebnis der Führung ist auch, dass mehrere Gartenbesitzer*innen im Quartier Interesse gezeigt haben, sich an der Anpflanzung empfohlener gefährdeter Pflanzenarten in ihren Gärten zu beteiligen. So gelingt es, die Biodiversität ins Quartier zu tragen.

Foto: © Cosima Schmauch

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